gabriel santiago 09IS HJcUZA unsplash

Exzellenzcluster: Neue Förderung für Spitzenforschung an deutschen Universitäten

Deutschland investiert ab 2026 massiv in die Spitzenforschung an Hochschulen: Im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern wurden 70 herausragende Forschungsvorhaben – sogenannte Exzellenzcluster – ausgewählt, die in den kommenden sieben Jahren mit insgesamt 539 Millionen Euro jährlich gefördert werden. Ziel ist es, den Wissenschaftsstandort Deutschland international zu stärken und innovative Projekte aus verschiedensten Fachbereichen voranzutreiben.

ZENTRALE Überblick

  • 70 Exzellenzcluster an 43 Universitäten in 13 Bundesländern werden ab Januar 2026 gefördert.
  • Die Förderung beträgt 539 Millionen Euro pro Jahr, finanziert zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom jeweiligen Bundesland.
  • Die Projekte decken ein breites Themenspektrum ab – von sozialer Ungleichheit über Alternsforschung bis zur Ozeanbodenerkundung.
  • Die Universität Bonn ist mit acht Clustern am erfolgreichsten vertreten.

Struktur und Ziele der Exzellenzcluster

Exzellenzcluster sind große, interdisziplinäre Forschungsprojekte, die entweder von einzelnen Universitäten oder im Verbund mehrerer Hochschulen und externer Forschungseinrichtungen getragen werden. Von den 70 ausgewählten Clustern werden 43 von einer Universität, 18 von zwei und neun von drei Universitäten gemeinsam angeboten. Die Förderung läuft jeweils sieben Jahre und kann nach erfolgreicher Wiederbewerbung um weitere sieben Jahre verlängert werden.

Ziel der Exzellenzstrategie ist es, die internationale Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten zu erhöhen, innovative Forschung zu ermöglichen und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.

Bedeutung für die Hochschullandschaft

Die Entscheidung über die Exzellenzcluster ist auch grundlegend für den Wettbewerb um den begehrten Titel „Exzellenzuniversität“. Universitäten mit mindestens zwei Clustern – beziehungsweise drei im Verbund – dürfen sich um diesen Titel bewerben. Insgesamt haben 25 Universitäten Chancen auf die Auszeichnung, maximal 15 können sie erhalten. Die finale Entscheidung fällt im Oktober 2026.

Auswahlverfahren und Hintergrund

Für die aktuelle Förderrunde hatten 47 Universitäten insgesamt 98 Förderanträge eingereicht. Die Auswahl erfolgte durch die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern sowie eine internationale Expertenkommission. Die Exzellenzstrategie wurde 2016 ins Leben gerufen, um die deutsche Spitzenforschung langfristig zu unterstützen und den Wissenschaftsstandort Deutschland international sichtbarer zu machen.

Mit der neuen Förderrunde für Exzellenzcluster setzt Deutschland ein starkes Zeichen für die Förderung von Innovation, interdisziplinärer Forschung und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Die langfristige Unterstützung soll nicht nur die Spitzenforschung stärken, sondern auch die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Deutschland für Forschende aus aller Welt weiter erhöhen.

Redaktion
Redaktion
Artikel: 5